Ende Oktober 2019 hat die Enweihung des neuen Betriebsgebäudes stattgefunden. Neben der Belegschaft aus Langgöns und der Niederlassung im österreichischen St. Ulrich am Pillersee waren auch Vertreter aus der heimischen Wirtschaft und der Politik eingeladen.
LANGGÖNS – (ikr). Vor 37 Jahren gründete Manfred Boida, der in diesen Tagen seinen 87. Geburtstag feierte, die Boida Kunststofftechnik GmbH in der Kerngemeinde von Langgöns. Nun zog das Familienunternehmen aus der Ortslage „Am Wingert“ ins Gewerbegebiet Perchstetten am Rande des Kernortes und ist seit Kurzem „Am Mandlerwasen 7“ ansässig. Ganz besonders freute sich die Unternehmerin Barbara Arnheiter über den Besuch einer Delegation um Brigitte Lackner, die Bürgermeisterin von St. Ulrich. Die neue Halle mit Büro und Sozialräumen befindet sich gegenüber des DHL-Paketzentrums. Die 1982 von Manfred und Gretel Boida gegründete Firma war mitten im Ort gelegen räumlich an ihre Grenzen gelangt. Längst schon reichte die 1400 Quadratmeter große Werkstätte nicht mehr aus, um sich zu vergrößern. Um den gestiegenen Anforderungen Rechnung zu tragen, wurde eine Unternehmensvergrößerung und -verlagerung umgesetzt. Die Besucher konnten den nun 2500 m² großen Neubau, der auf einem 5300 m² großen Grundstück errichtet wurde, besichtigen und sich einen Einblick in die laufende Produktion verschaffen. Die Gesamtkosten des Neubaus belaufen sich auf circa 3,5 Millionen Euro. „Durch Wärmerückgewinnung der Maschinen und Strom von der auf dem Dach befindlichen Photovoltaikanlage, den wir selber nutzen, produzieren wir nachhaltig und sind dadurch auch ziemlich autark“, informierte Barbara Arnheiter in ihrer Begrüßungsansprache. Sie ließ die Firmengeschichte Revue passieren: Angefangen hatte alles mit einer kleinen Fräsmaschine in der Waschküche im Haus in der Obergasse. Wurden zunächst Einzelteile aus Metall bearbeitet, erfolgte später ein kompletter Bau von Formen zur Herstellung von Kunststoffteilen. Die Geschäfte liefen gut, sodass später Garage, Schweinestall und Scheune für die Produktion umgebaut und genutzt wurden. Schnell war die aufstrebende Firma an ihre Grenzen gelangt und so kauften die Eheleute 1985 den Werkzeugbau der damaligen Firma Freyaplast.Heute ist die Boida-Gruppe auf die Herstellung von äußerst hochwertigen Produkten spezialisiert, deshalb ist es zwingend notwendig, sowohl im Werkzeugbau als auch in der Spritzerei ständig auf dem neuesten technologischen Stand zu sein. Durch diese Innovationskraft und durch die langjährige Erfahrung ist es gelungen, ein ausgeprägtes Know-How in der Herstellung von Metall-Kunststoffverbunden zu entwickeln. Zur Produktpalette zählen beispielsweise Steckverbindungssysteme für die Automobilindustrie (zur Signal- und Datenübertragung) sowie Gehäuse und Abdeckblenden für die Automobil- und Elektroindustrie als auch Komponenten für die optoelektronische Industrie. Die Firma Boida war seinerzeit auch das erste Lang-Gönser Unternehmen, das eine Photovoltaikanlage auf dem Firmendach installieren ließ. Vor 30 Jahren wurde die Niederlassung in St. Ulrich am Pillersee gegründet. In Lang-Göns und in Tirol sind jeweils rund 40 Mitarbeiter beschäftigt.„Im Oktober 2018 war der Spatenstich für den Neubau. Es war nicht immer ein leichter Weg“, erinnerte Barbara Arnheiter an das zurückliegende Jahr. Ihren Vater, Firmengründer Manfred Boida, würdigte sie ausdrücklich für sein jahrzehntelanges unternehmerisches Wirken: „Auch mit 87 ist sein Kopf immer noch voller Ideen!“ Ihm zu Ehren wurde eine Büste mit seinem Konterfei feierlich enthüllt. Die Einweihungsfeier wurde von Gemälden des Künstlers Timo Ehrhardt umrahmt; auch die Notfallbox, die übrigens bei Boida produziert wird, wurde präsentiert. Das alte Gebäude „Am Wingert“ hat die benachbarte Firma Truplast gekauft.